Der Weg eines jungen Pferdes vom Fohlen zum erfolgreichen Sportpferd ist lang und erfordert viel Geduld, Fachwissen und nicht zuletzt eine innige Beziehung zwischen Mensch und Tier. Besonders in Brandenburg, wo die Tradition der Pferdezucht tief verwurzelt ist, hat die Ausbildung von deutschen Sportpferden einen hohen Stellenwert. Namhafte Gestüte wie das Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse) oder das Landgestüt Schwaiganger blicken auf eine lange Geschichte zurück und haben maßgeblich zur Entwicklung der deutschen Reitpferdezucht beigetragen. Doch was macht die Ausbildung in dieser Region so besonders, und welche Schritte sind notwendig, um ein junges Pferd optimal auf seinen Einsatz im Sport vorzubereiten?
Die ersten Schritte: Ausbildung junger Pferde
Bevor ein junges Pferd im Sport eingesetzt werden kann, steht die Grundausbildung an. Diese beginnt in der Regel im Alter von drei bis vier Jahren mit dem Anreiten. Hierbei geht es zunächst darum, das Pferd schonend an Sattel, Trense und Reitergewicht zu gewöhnen. Wichtig ist dabei, dass der junge Sportpartner in kleinen Schritten und mit viel Ruhe an die neuen Herausforderungen herangeführt wird. So wird beispielsweise zunächst nur mit einem leichten Reitergewicht gearbeitet, bevor das Pferd das volle Gewicht des Reiters tragen muss.
Parallel zum Anreiten spielt die Bodenarbeit eine wichtige Rolle. Durch gezielte Übungen an der Hand lernt das Pferd, den Hilfen des Menschen zu vertrauen und seinen Körper bewusst einzusetzen. Das Pferd lernt, auf Stimmkommandos und Körpersprache zu reagieren, und wird in seiner Balance und Koordination geschult. Auch das Longieren, bei dem das Pferd an einer langen Leine im Kreis um den Ausbilder läuft, fördert die Balance, Koordination und Muskulatur des Pferdes. Durch die Bewegung auf der Kreislinie wird die Rückenmuskulatur gestärkt und das Pferd lernt, sich selbst zu tragen.
Das weitere Training
Hat das junge Pferd die Grundausbildung erfolgreich absolviert, beginnt die gezielte Ausbildung in der gewünschten Reitweise. Ob Springen, Dressur oder Vielseitigkeit – ab diesem Zeitpunkt wird das Training individueller und die Anforderungen an Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit des Pferdes steigen.
In der Springausbildung werden zunächst kleine Sprünge in den Trainingsalltag integriert. Mit zunehmender Routine und Körperkraft des Pferdes werden die Hindernisse höher und komplexer. Spezielle Übungen, wie die Springgymnastik, fördern dabei die Technik, das Rhythmusgefühl und die Rittigkeit des Pferdes. So lernen die Pferde beispielsweise, ihren Körper beim Sprung optimal einzusetzen und auch schwierige Distanzen korrekt zu überwinden.
Die Dressurausbildung hingegen fokussiert sich auf die Gymnastizierung des Pferdes und die Verfeinerung der Hilfengebung. Durch Lektionen wie Schenkelweichen, Schulterherein oder Traversalen wird das Pferd geschmeidiger, losgelassener und reagiert immer feiner auf die Hilfen des Reiters. Ziel ist es, dass das Pferd seinen Körper geschmeidig und harmonisch unter dem Reiter bewegt und dabei möglichst losgelassen und zufrieden wirkt.
Unabhängig von der Reitweise ist es wichtig, das Pferd langsam und kontinuierlich an die steigenden Anforderungen heranzuführen. Regelmäßige Trainingseinheiten, abwechslungsreiche Aufgaben und ausreichend Ruhephasen sind dabei essenziell, um das Pferd sowohl körperlich als auch mental nicht zu überfordern. Ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm, das sowohl die körperliche als auch die geistige Fitness des Pferdes fördert, ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.
Ist das Pferd bereit für den ersten Turnierstart, steht die Gewöhnung an die fremde Umgebung und den Trubel auf dem Turnierplatz im Vordergrund. Der junge Sportler soll lernen, sich trotz der ungewohnten Atmosphäre auf seinen Reiter zu konzentrieren und seine Leistung abrufen zu können. Dies kann durch gezieltes Training auf fremden Reitplätzen, die Teilnahme an kleineren Turnieren oder auch durch das Miterleben von Turnieratmosphäre als Zuschauer erreicht werden.
Der richtige Partner an der Seite: Trainer und Ausbildungsställe in Brandenburg
Die Ausbildung eines Sportpferdes ist eine komplexe Aufgabe, die viel Erfahrung, Einfühlungsvermögen und Fachwissen erfordert. Daher ist es für Pferdebesitzer unerlässlich, einen kompetenten und vertrauensvollen Trainer an ihrer Seite zu wissen.
In Brandenburg haben Pferdebesitzer die Wahl zwischen einer Vielzahl an renommierten Trainern und Ausbildungsställen, die auf die Ausbildung von Sportpferden spezialisiert sind.
Einer dieser Experten ist beispielsweise Paul Schockemöhle, der mit seinem Ausbildungs- und Verkaufsstall in Mühlen eine wahre Talentschmiede für Springpferde geschaffen hat. Mit langjähriger Erfahrung und einer auf die Bedürfnisse des jeweiligen Pferdes abgestimmten Trainingsmethode hat sich Schockemöhle einen Namen in der Szene gemacht.
Zu seinen größten Erfolgen zählen unter anderem der Gewinn von Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal und der Einzel-Europameistertitel 1985 in Dinard.
Neben der fachlichen Kompetenz spielen bei der Wahl des richtigen Trainers oder Ausbildungsstalls auch die Philosophie und der Umgang mit den Pferden eine wichtige Rolle. Ein respektvoller, fairer und pferdegerechter Umgang sollte dabei selbstverständlich sein. Achten Sie auf eine harmonische Atmosphäre im Stall und darauf, dass die Pferde artgerecht gehalten werden.
Fazit: Mit Geduld und Fachwissen zum Erfolg
Die Ausbildung und das Training von deutschen Sportpferden ist ein langer Weg, der viel Geduld, Konsequenz und ein tiefes Verständnis für das Pferd erfordert. Mit dem richtigen Trainer an der Seite, einer schonenden und systematischen Herangehensweise und nicht zuletzt einer großen Portion Leidenschaft können Pferdebesitzer jedoch den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere ihres Sportpartners legen.